Autor:  Matze Fenn 14.01.2014, letztes Update: 16.05.2022
Wertung: 7.0

Wii Fit U im Test

Nintendo Wii U
Nintendo Wii U

Für viele von euch ist die Weihnachtszeit mit Sicherheit entspannt und schön gewesen. Bei uns natürlich auch keine Frage, allerdings haben wir nebenbei Wii Fit U getestet. Nicht weil wir es mussten, sondern weil wir einfach Bock darauf gehabt haben. Big N hatte uns kurzerhand das Spiel samt Zubehör zugeschickt, damit wir während der Festtage auch Fit bleiben. Wie gut das „Spiel“ in Wirklichkeit ist, ob wir Freude hatten und ob es für den Alltag taugt, das werdet ihr in unseren kleinen Test erfahren.

Das Balance Bord schrieb Geschichte!

Bereits 2008 veröffentlichte Nintendo mit Wii Fit und dem Balance Bord eine kleine Revolution für den Markt. Die Software, aber natürlich auch die Hardware schlug ein wie eine Bombe. Kurz darauf, knapp anderthalb Jahre später kommt die Wii Fit Plus raus und bescherte neue Übungen und Tipps und Tricks um den Körper Fit zu halten.

Wer noch gar nichts von dem System gehört hat, der braucht sich vorweg erst einmal nicht sorgen: Mit Wii Fit generell ist nicht nur ein Fitnessprogramm gemeint, sondern das ganze wird einem natürlich spielerisch präsentiert. Ihr kauft also nicht nur einen guten Trainingspartner, sondern auch eine tolle Auswahl an weiteren Features und Minispielen die sich mit dem Bord nutzen lassen.

Doch wie funktioniert die Peripherie eigentlich? Das Programm baut auf einem Zubehör namens Balance Board auf. Es ist erforderlich, um Wii Fit U zu nutzen, und derzeit nur separat mit den Wii-Vorgängerspielen erhältlich. Das Brett besteht aus vier aneinander gekoppelten Waagen, die die Körperbalance ermitteln. Die Software lässt ihre Nutzer zu vorgegebenen Trainings oder in kleinen Minispielen auf dem Balance Board turnen und gibt ihnen ein Feedback darüber, wie sie sich geschlagen haben. Mit kleinen Tipps und vorgefertigten Programmen will Wii Fit spielerisch zu mehr Bewegung motivieren.

Etwas Mau war zunächst, dass viele der bekannten Übungen und Spiele schon bei den Wii Versionen enthalten waren. Sicherlich hat Nintendo (die genaue Zahl wissen wir nicht) noch ein paar neue dazu gesteckt, allerdings ist hier keine Revolution zu erwarten. An dieser Stelle sei schon mal vorweg genommen: Wer noch das Wii Fit Plus für die Wii besitzt, muss nicht zwingend auf das neue Angebot zurückgreifen!

Spielend Fit werden

Mit dem Balance Bord und Wii Fit U sind wir noch so ein bisschen im Zwiespalt. Zum einen trumpft Nintendo mit richtig guten Minispielen auf, die wirklich sehr viel Körperbeherrschung abverlangen, andererseits gibt es Umsetzungen die kaum Spielbar sind. Beispiele gefällig? Gut ist zum Beispiel das Kopfball Elfmeter. Andere Miis schießen auf euch, ihr müsst aber darauf achten, dass ihr nicht die falschen Gegenstände mit eurem Kopf erwischt. Also müsst ihr entsprechend mit eurem Körper ausweichen. Dies funktioniert ganz gut, sofern man das Gleichgewicht exakt rausgefunden hat. Sicherlich ist hier noch ein bisschen Übung und Gewöhnung nötig. Vor allem muss man aufpassen, dass man nicht auf einmal wirklich das Springen anfängt, denn das sollte man auf dem Bord vermeiden.

Genau das ist auch eine schöne Überleitung zum Problem des Balance Bords: Dadurch dass man relativ eingeschränkt in der Bewegung ist macht man entweder selbst Fehler, oder das Bord setzt die Bewegungen falsch um. So hatten wir bei einem Parkour Lauf wirklich Probleme unseren Mii voranzutreiben. Schließlich steht man auf dem Bord und man tut quasi so, als würde man laufen. Dies hat leider in unseren Tests gar nicht so toll funktioniert.

Neben den Minispielen bietet Nintendo auch ernste Trainingsprogramme an. Zunächst könnt ihr selber festlegen, welche Ziele ihr euch vornimmt: Wollt ihr Abnehmen, zunehmen, oder einfach nur Fit bleiben. Dank der einfachen Menüführung ist es sogar kinderleicht ein entsprechendes Trainingsprogramm umzusetzen. Wer lieber „frei“ trainieren möchte, der kann das natürlich auch tun. Bevor man loslegt muss allerdings das Bord einmal kalibriert werden. Man stellt sich danach drauf und man muss das Wii U Gamepad vor sich halten und ein Foto schließen. Liebe Nintendo Entwickler, alles schön und gut, aber müsst ihr denn bei jedem Spiel nervige und lächerliche Stimmen integrieren. Mindestens zehn Sekunden stehen wir so auf dem Bord beim kalibrieren und hören eine nervende, hohe Stimme die ständig sagt „ich lese, ich lese, ich lese“. Da läuft einem wirklich der kalte Schauer über den Rücken runter.

Wenn man dann endlich sein Trainingsprogramm erstellt hat und man sich entschieden hat ob eine Frau oder ein Mann euch beim Yoga beispielsweise unterstützen soll, dann kann es auch schon losgehen. Uns haben die Übungen allerdings überhaupt nicht zugesagt. Mag sein, mit viel Geduld, wenn man sich die entsprechende Zeit nimmt kann das ja klappen. Selbst bei den Erklärungen waren wir aber zu doof manche „Stellungen“ nachzuvollziehen und nachzumachen. Mal ganz davon abgesehen dass sie bei uns sicherlich nicht Gesund waren. Hier merkt man einfach, dass ein virtueller Trainer nie einen echten ersetzen kann! Generell stellt man sich hier ständig die Frage, warum man eigentlich nicht in Wirklichkeit mal Laufen geht, oder Yoga Übungen professionell macht.

Nintendo hat für Wii Fit U noch eine kleine Zusatz Hardware rausgebracht. Mit diesem kleinen Schrittzähler könnt ihr stets kontrollieren, wie viel Kalorien ihr schon verbraucht habt. Dabei habt ihr das kleine Gerät ständig als euren Begleiter an der Hose hängen und Abends beim Training synchronisiert ihr das ganze mittels Wii U Gamepad. Das ist durchaus sehr interessant, allerdings ist dies natürlich nur ein Richtwert. Dennoch was auch positiv ist: Der Schrittzähler erkennt durchaus, wenn ihr zum Bespiel auf Treppen steigt. Denn das ist Anstrengender und verbraucht auch dementsprechend mehr Kalorien!

Fazit

Wii Fit U ist ganz nett, mehr allerdings auch nicht. Hier muss man sich wirklich im Klaren sein was man will. Für uns waren in erster Linie die Minispiele interessant, die zum Teil aber nicht gut umgesetzt wurden. Wer es  wirklich Ernst mit Fitness meint, der wird hier vielleicht ganz glücklich werden, allerdings wollen wir nicht so recht glauben, dass dies ein „echtes“ Joggen oder eine „echtes“ Yoga ersetzen kann. Die Langzeitmotivation ist einfach hier nicht gegeben und im Endeffekt gibt es auch nichts neues außer das Wii Fit Meter, das euer täglicher Begleiter ist. Allerdings, das muss man auch sagen – ist das Wii Fit Meter eine sehr sinnvolle Ergänzung und das rettet auch die Wertung. Es ist einfach interessant zu überprüfen, wie viel Kalorien man verbraucht hat und wie man das ganze im Training kombinieren kann. Deswegen ja: Wer wirklich mehr auf den Körper schauen will, der kann sich das Paket gerne zulegen. Wer nur mal ab und an damit Spaß haben möchte, wird auf Dauer nicht glücklich! Wer schon ein Balance Bord hat, kann sich ja vorher die kostenlose Testversion runterladen!

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